Dienstag, 1. April 2025

Neue Schlafanzüge I

Ich bin ja zur Zeit extrem beschäftigt mit der Räumung meiner Stofflager, nachdem die Tochter vor Karneval das Problem in ihrem alten Schlafzimmer im Dachgeschoß in Angriff genommen hat. Peu à peu versuche ich daran anzuknüpfen und stelle immer wieder fest: Viele Stoffstücke sind zu klein, um daraus noch sinnvolle Kleidungsstücke in Größe 140 zu nähen. Die braucht meine "Kundschaft" inzwischen.

Schön, wenn sich da immer noch was findet. Und schön, wenn dann noch mal Anfragen kommen wie von der Nichte, die sich Schlafanzüge für den Großneffen gewünscht hat. Nachdem ich in der vergangenen Woche ja den Nähplatz frei gekämpft hatte für ein Geburtstagsshirt, sollte das auch wieder möglich sein. Zwei Exemplare habe ich jetzt fertig:

Das Oberteil wie die Hose sind wieder nach meinen Standardschnitten entstanden: "Ottobre creative workshop 301" und "Yara" von CZM. Da wird auch nichts Neues mehr kommen. Das lohnt sich einfach für mich nicht mehr, neue Schnittmuster abzuzeichnen, denn ein Ende meiner Näherei für Kinder ist abzusehen, Urenkelkinder aber nicht absehbar...

Es macht allerdings immer noch Spaß, wenn die Maschinchen wie geschmiert laufen und lässt mich auch von traurigeren Gedanken abbringen ( die leider momentan nicht abreißen wollen ). Wenn nur das Zuschneiden nicht wäre! Doch es liegen noch welche parat...

                                                                              

Verlinkt mit dem Creativsalat im April

Montag, 31. März 2025

12tel Blick März 2025

Da ist was los auf meinem Märztisch!



Nein, es hängen keine Eier am Bäumchen auf meinem Terrassentisch.
Es sind Kumquats bzw. Zwergorangen.
Rechts seitlich im Hintergrund ahnt man noch die Magnolie 
bzw. links den rötlichen Austrieb meines Japanischen Schlitzahorns.
Ich musste unbedingt Sonnenschein mit auf dem Foto haben,
denn damit wurden wir diesem Monat verwöhnt.

Anschließend bin ich zu meinem zweiten Blick en d'r Sity gefahren:

Was ich nicht bedacht hatte:
Die Mittagssonne blendete und ich konnte auf dem Display
meines Smartphones so gut wie nichts sehen.
Deshalb ist der Bildausschnitt nicht akkurat getroffen:
( links sieht man etwas von der Überdachung der Bahnsteige, 
rechts etwas Verglasung des Aufzuges zum Domniveau ).
Wat soll et...

Nach einem Vierteljahr sehen die Collagen so aus:




























Auch dieser Post wird wieder mit Eva Fuchs in Niederösterreich verlinkt.


                                                                                                

Sonntag, 30. März 2025

Mein Freund, der Baum: Rund ums Thema

Schwierig, schwierig, neue Bäume zu finden, wenn die noch blattlos sind und frau die Koniferen irgendwie durch hat... Also flüchte ich mich mal wieder in die mediale Welt...
Die Atlas-Zeder habe ich hier schon mal verbloggt












Da trifft es sich gut, dass mir meine Schwägerin, die um mein Interesse weiß, mir Bäume in gedruckter Form geschenkt hat. Zum einen ist das ein Memo - Spiel "Bäume und ihre Blätter", ein Imprint der Orion Publishing Group Ltd., Hachette UK vom Berliner Laurence King Verlag, welches sie dort in der großen Stadt zufällig gefunden hat. Sehr schön, dass ich Memory tatsächlich gerne spiele ( eigentlich das einzige Spiel, das ich mag, weil ich es gut kann 🤣 ).

Erklären brauche ich es nicht, nur zeigen:


Damit werde ich beim nächsten Besuch meine Enkelinnen verblüffen! ( Und ein bisschen die Lehrerin rauskehren... )

Zum zweiten ist es ein Buch in schöner bibliophiler Aufmachung mit dem Titel "Die Geschichte der Bäume. Und wie sie unsere Lebensweise verändert haben." von Kevin Hobbs & David West, illustriert von Thibaud Hérem, einem französischen Illustrator in London, der in seiner Wohnung in Clapton ein eigenes Arboretum pflegt. 

Das Buch ist ebenfalls vom Berliner Laurence King Verlag editiert worden. 

Die beiden Autoren sind selbst Züchter und tauchen für dieses Buch tief in die (Kultur-) Geschichte ein, in der Bäume schon immer eine große Rolle im Leben der Menschen gespielt haben ( selbst in der Bibel, wie jedermann weiß ). 

So war die die Libanon-Zeder, eine Verwandte der eingangs abgebildeten Atlas-Zeder, schon im Ägypten der Pharaonen sehr begehrt. Auch im alten Testament wird sie erwähnt und sie prägt die Landschaft, aus der sie stammt, bis heute. Brauche wohl nicht zu bemerken, dass sie heutzutage die Fahne des Libanon ziert.

Da wäre dann auch die Walnuss zu nennen, mit der ich persönlich diese Blogreihe gestartet habe, ist es doch der Hausbaum meines elterlichen Wohnsitzes. Die früheste schriftliche Erwähnung findet sich bei den Chaldäern Mesopotamiens. Meine Ma vergass nie, auf die gesundheitlichen Vorteile der Frucht & ihre Auswirkungen aufs Herz hinzuweisen und zum Verzehr zu ermuntern. Und das war auch schon in alter Vorzeit bekannt.

Nicht vergessen die Olive, auch Ölbaum genannt: Schon auf syrischen Tontafeln kann man von ihr lesen und in jungsteinzeitlichen Siedlungsstätten am Galiläischen Meer fand man Olivenkerne. Seit mindestens zwanzigtausend Jahren wird dieser Baum von uns Menschen genutzt. Den alten Griechen war er als Gabe der Athene heilig. Und wer kennt den Olivenzweig nicht als Symbol des Friedens?

Bleiben wir im mediterranen Lebensraum, darf die Feige nicht fehlen: Sie ist wahrscheinlich die älteste Anbaufrucht der Erde. Berühmt gemacht hat sie mal wieder: ja, die Bibel, und ja, gleich mit Adam & Eva, die ja bekanntlich mit einem Feigenblatt ihre Blöße bedeckt haben.

Stieleiche



Doch auch in gemäßigteren Klimaten gibt es seit alters her interessante Bäume wie z.B. die Eibe, die schon in Ägypten, Rom & Griechenland und auch bei Shakespeare ein Todessymbol war. Das älteste Artefakt aus Eibenholz ist vierhunderttausend Jahre alt, der so genannte Clacton-Speer, gefunden nordöstlich von London.

Der Nutzen der Maulbeere ist ein ganz anderer, erzählt doch die Geschichte, dass im Jahr 2690 vor unserer Zeit im fernen China der Kaiserin Lei Zu ein Kokon beim Teetrinken unter einem Maulbeerbaum in die Tasse gefallen ist. Fasziniert beobachtet sie, wie sich daraus nach und nach ein langer Faden abgewickelt hat - der Startschuss zur Seidenweberei! Tatsächlich sind Seidenreste in alten Gräbern von vor 8500 Jahren gefunden worden.

Götterbaum


Zum Schluss soll auch mein zweiter Hausbaum, eine Süßkirsche, nicht vergessen werden. Nicht nur ihre Früchte sind eine Wucht, auch ihr Holz! Älteste Funde bei Pfahlbauten gibt es aus der Zeit 2400 v.Chr. Aus Kirschbaumholz sind die Pfähle, auf denen mit Eichenholz die Behausungen ausgeführt worden sind.

Hab ich euch neugierig gemacht? Noch fast zweihundert weitere Bäume und ihre Geschichten warten im Buch auf euch, jeweils eine Doppelseite ist jedem Baum gewidmet. Das Buch wäre auch ein attraktives Geschenk für euch selbst, finde ich, kurzweilig dazu und schön anzuschauen...

Doch nun freue ich mich auf eure fotografischen Funde draußen in der Welt der ganz realen Bäume. Die Verlinkung ist wieder bis zum 26. April möglich.